„Nichtraucher in 6 Wochen“

Hintergrund

Das gut evaluierte Raucherentwöhnungsprogramm „Nichtraucher in 6 Wochen“ auf verhaltenstherapeutischer Basis, welches unserem Gruppenprogramm zugrunde liegt, wurde vor ca. 20 Jahren entwickelt vom Arbeitskreis Raucherentwöhnung an der Sektion Suchtforschung und Suchtmedizin der Universitätsklinik Tübingen (Leitung: Prof Dr. med. Anil Batra, Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Verhaltenstherapeut, Supervisor für Verhaltenstherapie und Stellv. Ärztlicher Direktor an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Tübingen).

Zielgruppe

Erwachsene Raucher ab 18 Jahre.

Formales Kurskonzept

Die Kursdauer ist auf sechs Wochen mit 12 Therapieeinheiten á 45 Minuten (je 2 zusammengenommene Therapieeinheiten in 6 Wochen) angelegt. Die Teilnehmerzahl liegt bei 6-10 Teilnehmern je Kurs.
Das Kursprogramm basiert auf den wissenschaftlichen Ergebnissen eines in den Jahren 1991- 1994 durchgeführten Forschungsprojektes zur Raucherentwöhnung in den Praxen niedergelassener Ärzte, das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanziert worden war.
Das Programm basiert auf lerntheoretischen Annahmen zur Suchtentwicklung in Verbindung mit neurobiologischen Modellen und ist streng kognitiv-verhaltenstherapeutisch aufgebaut. Es ist leitlinienkonform und folgt den Standards der Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) “Screening, Diagnostik und Behandlung des schädlichen und abhängigen Tabakkonsums” AWMF-Register Nr. 076-006 (Stand: 09.02.2015) und beinhaltet ein streng evidenzbasiertes Vorgehen mit dem Ziel der Abstinenz.

Ziele

Ziel des Programms ist die Erreichung der Tabakabstinenz zum Schutz vor Folgen des Rauchens und des Passivrauchens. Dabei werden folgende Zwischenziele angestrebt.

Abstinenzvorbereitung (1. und 2. Termin, jeweils 90 min):

• Verstärkung des Abstinenzvorhabens
• Motivationsförderung
• Festlegen des ersten Nichtrauchertages

Umsetzung Rauchstopp (3. Termin, 90 min), Stabilisierung der Tabakabstinenz (4.-6. Termin, jeweils 90 min):

• Entwicklung von Rauchalternativen
• Einführung operanter Verstärker
• Informationen zur Rückfalldynamik
• Umgang mit rückfallkritischen Situationen

Inhaltliche Strukturierung des Programms

Das Behandlungsprogramm bedient sich der Elemente:

• Verhaltensbeobachtung, (Analyse des persönlichen Rauchverhaltens)
• Motivationssteigerung (Klärung von subjektiven Gründen, Überzeugungen und Gedanken zum Konsum bzw. zum Nichtrauchen)
• Darstellung der psychologischen und physiologischen Effekte des Rauchens
• Darstellung der psychologischen und physiologischen Effekte des Entzugs
• Selbstkontrollmethoden,
• Aufbau eines Alternativverhaltens,
• Rückfallprävention,
• Gesundheitsförderung durch Ernährungsmaßnahmen und körperliche Aktivitäten.
• Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken des Rauchens
• Festlegung des Rauchstopps
• Angebot zur Nachbetreuung (Wiederholungsangebot, Telefonkontakt)
• Aufklärung über Einsatz und Wirkungsweise von Nikotinersatzstoffen
• Informationen zu Strategien der Rückfallprävention

Methoden zur Umsetzung

• Informationsvermittlung in Form von Vortrag inkl. Diskussion
• Kognitiv-verhaltenstherapeutisch orientierte Gruppenberatung
• Moderierte Gruppendiskussion mit Visualisierungen durch Flip-Chart
• Zweiergespräche mit anschließender Auswertung und Diskussion in der Gruppe
• Feedbackrunden
• Rollenspiele
• Hausaufgaben zwischen den Kurseinheiten